Food aktuell
Varia
26.6.2013
drinktec 2013 zeigt Verpackungen der Zukunft



Kürzlich lanciert: Rioja in einem neuen Bag-in-box-Schmuckkarton. Die Neuentdeckung besticht durch intensiven, leicht erdigen aber eleganten Charakter. Am 9.6. 2013 erschien in der Sonntagszeitung ein Kommentar dazu mit Titel «ein fabelhafter Hauswein». In der umweltschonenden Bag-in-Box ist der Wein angebrochen 6-8 Wochen haltbar, weil der Sauerstoff keinen Zutritt hat. www.hauswein.ch


Die Getränkekiste der Zukunft ist ergonomiefreundlich, platz- und materialsparend. Extrem offene Kästen liegen im Trend. Der jüngst von Coca-Cola Deutschland vergebene Design-Award zeigte eindrucksvoll, wie sich hervorragendes Design, Nutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit umsetzen lassen. Die Unternehmen der Getränkeindustrie stehen vor der Herausforderung, ihr Bewusstsein für die zunehmenden Anforderungen an Nachhaltigkeit bei der Sekundärverpackung erheblich zu schärfen. Die in Zukunft massgeblichen Endverpackungs- und Palettiersysteme präsentiert die drinktec 2013, Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie, vom 16. bis 20. September 2013 auf dem Münchner Messegelände.

Die Industrie steht in einem Spannungsfeld: Die Verbraucher erwarten Produkte, die einerseits ressourcenschonend verpackt werden, anderseits aber auch gut geschützt bei ihnen ankommen. Mithin müssen die Hersteller eine Fülle von Aufgaben bewältigen: den Materialverbrauch reduzieren, recyceltes Material verwenden, nachwachsende Rohstoffe nutzen, den Energieverbrauch herab setzen. Nachhaltiges Wirtschaften muss auf jeder Stufe der Produktionskette sichtbar umgesetzt werden. Die dazu nötige Maschinentechnik sieht man auf der drinktec 2013.

Flexible Konzepte klar im Vorteil

„Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit sind die wesentlichen Benchmarks für zukunftsweisende Endverpackungs- und Palettiersysteme“, sagt Dipl. Ing. Heiner Schaefer, Geschäftsführer der Schaefer Förderanlagen- und Maschinenbau GmbH. „Materialreduzierung an Getränkebehältnissen und Minimierung der Umverpackung setzen hohe Anforderungen an eine produktschonende Arbeitsweise. Durchgängiger Drei-Schichtbetrieb mit 8000plus Produktionsstunden pro Jahr bei gleichzeitig verlängerten Wartungsintervallen prägen die neuen Maschinenkonzepte.

Verpackungsinnovationen in immer kürzeren Zeitabständen verlangen ein hohes Mass an Flexibilität der Anlagen. Umpacken, Sortieren und Mischen liegen zur weiteren Automatisierung der Produktion besonders als off-line Lösungen im Trend. Energieoptimierte Antriebssysteme sowie Anlagenkonzepte leisten darüber hinaus ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Auf der drinktec 2013 werden die Besucher und Kunden aus aller Welt Lösungen zu diesen Trends und Herausforderungen sehen.“

Trend zu Modulen und Blockanlagen

Mit flexiblen Anlagenkonzepte können vielfältige Endverpackungen realisiert werden. Komplexe Verpackungsstrassen ermöglichen mehrstufige Verpackungsprozesse. PET-Behälter, Glasflaschen oder Dosen können in Multipacks verarbeitet werden. Oder Multipacks in Kartonfaltschachteln, Mehrwegkästen oder Wrap-around-Kartons. Die Tendenz geht dabei auch zur modularen Anwendung.

Systeme in Modulbauweise sind beliebig erweiterbar auf andere Verpackungsarten. Die Kapazität kann je nach Anforderung jederzeit durch das Einsetzen weiterer Module erhöht werden. Parallel zeigt sich in der Getränke- und Liquid-Food-Industrie ein klar erkennbarer Weg hin zu Blockanlagen. Einzelaggregate sind untereinander mittels Steuerung koordiniert, Verpackungsmaschine, Gruppieranlage und Palettierer miteinander geblockt.

Schrumpfverpackung und die Alternativen

Auf der drinktec 2013 zeigen die Aussteller, wie die Kosten für Verpackungen und Materialverbrauch reduziert werden können. Mit Hilfe moderner Technologie lassen sich der Energie- und Betriebsmittelverbrauch von Verpackungsmaschinen deutlich senken. Dezentrale Servotechnik arbeitet effizienter und dynamischer als grosse Antriebe. Der reduzierte Energieverbrauch amortisiert die Kosten der Anschaffung im Laufe des Lebenszyklus der Anlage. Insbesondere beim Einsatz von Folien in der Endverpackung bietet sich ein weites Innovationsfeld. Durch Reduktion der Foliendicke sowie Verbundfolien kann Material eingespart werden.



Handarbeit in der Bierbrauerei (Bild: Arthur Rossetti)


Der Weg geht sogar bis zum (fast) völligen Wegfall der Endverpackung. Bei PET-Behältern hält die Schrumpfverpackung einen Marktanteil von über 30 Prozent. Nachteilig sind der Einsatz von fossilen Rohstoffen sowie der relativ hohe Energieverbrauch beim Schrumpfprozess. Inzwischen ist mit der Umreifungstechnik unter völligem Verzicht auf Folieneinsatz ein komplett neues Verpackungsdesign für PET-Behälter entstanden. Weitere Alternativen zur Schrumpfverpackung sind Hochbordtrays aus Karton oder Formtrays aus Kunststoff. Man darf gespannt sein, was sich hier bis zur drinktec 2013 noch entwickeln wird.

Palettierung: Sicherheit und Platzersparnis

Kernaufgaben der Palettierung sind einerseits die möglichst platzsparende Platzierung auf der Palette, entweder manuell, durch Roboter oder spezielle Belademaschinen, andererseits die Sicherung mittels rutschfester Zwischenlagen, Folienumwicklung oder Bänder. Neu entwickelte diagonale Flaschenformationen ermöglichen eine erhöhte Palettenausnutzung. Und selbst die Ladungsträger zeigen sich innovativ: Der deutsche Verpackungspreis 2012 prämierte jüngst im Bereich Transport- und Logistikverpackungen eine innovative Viertelpalette als funktionelle Weiterentwicklung einer etablierten Verpackungslösung.

Neben der Verwendung von 100% recyceltem Material liegt die Innovation in der Konstruktion der Palette. Sie ist durch tiefere Nestung platzsparender stapelbar als bestehende Systeme. Generell gewinnen Kunststoffpaletten, deren Vorteile in ihrer Passgenauigkeit sowie erhöhter Hygiene liegen, gegenüber den noch gängigen Holzpaletten immer mehr Freunde.

Thementag Packaging und Marketing im drinktec-Forum

Auch das Rahmenprogramm der drinktec 2013 bietet wie immer spannende Topthemen. Für Scott Meek von Miller Coors ist die Verpackung ein Kerninstrument für Innovationen. „Wachstumsmotor Verpackungsdesign und Innovation“ ist der Titel seines Vortrags am Donnerstag, 19. September, im drinktec-Forum, das an diesem Tag seinen Fokus auf das übergeordnete Thema „Packaging und Marketing“ legt. Dominic Cakebread und Claudia Werner vom Canadeans werde sich in ihrem Vortrag mit „Entwicklungen und Einflussgrössen für die Getränkeverpackung“ beschäftigen.

Heiner Schaefer sieht die drinktec als Türöffner: „Für uns als Mittelständler ist die drinktec das Tor zur Welt. Sie bietet uns die Möglichkeit, neue Produkte einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren. Viele unserer Kundenbeziehungen haben ihren Ursprung auf der drinktec, national wie international.“


Zur drinktec 2013, die vom 16. bis 20. September 2013 auf dem Gelände der Messe München stattfindet, werden rund 1.500 Aussteller aus über 70 Ländern sowie ca. 60.000 Besucher aus mehr als 170 Ländern erwartet. Notabene: vom 21. September bis 6. Oktober 2013 findet in München das Oktoberfest statt. Und München ist auch als Stadt eine Reise wert.


Die drinktec ist die Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie und damit die wichtigste Veranstaltung der Branche. Hersteller (Zulieferer) aus aller Welt, darunter weltweit operierende Konzerne ebenso wie mittelständische Unternehmen, treffen auf Produzenten und Händler jeder Grösse für Getränke und Liquid Food. In der Branche gilt die drinktec als Premierenplattform für Weltneuheiten. Die Hersteller präsentieren die neuesten Technologien rund um die Herstellung, Abfüllung, Verpackung und das Marketing von Getränken aller Art bis hin zu Liquid Food – Rohstoffe und logistische Lösungen inklusive. Die Themen Getränkemarketing und Verpackungsdesign runden das Portfolio ab.

Drinktec 2013
16.-20.9.2013 in der Messe München
www.drinktec.com


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