Food aktuell
Varia
20.85.2013
Event-Tipp: offene Türen am FiBL


Privat-Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Frick


Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) wird dieses Jahr 40. Diese Wegmarke feiert es anlässlich eines Tags der offenen Tür am Sonntag, 25. August 2013 in Frick AG. Geboten werden unter anderem Besichtigungen und Demonstrationen und auf 14 Ständen präsentieren FiBL-Mitarbeitende aktuelle Erkenntnisse und überraschende Zusammenhänge. Um 12 Uhr 15 gibt es eine Festansprache anlässlich des FiBL-Jubiläums. Programm: http://www.fibl.org/de/service/nachrichtenarchiv/meldung/ article/tag-der-offenen-tuer-am-fibl-im-august.html

Beispiele aus der Forschung

FiBL-Forscherin Johanna Probst hat soeben eine Doktorarbeit abgeschlossen, in der sie über die positiven Auswirkungen von Kälbermassage auf den Umgang mit den Tieren und die Fleischqualität berichtet. Cordelia Kreft befasste sich in ihrer Masterarbeit mit der Vermeidung von Food Waste am Beispiel der Karotte und Ingrid Jahrl und Robert Home arbeiten an Projekten mit denen sie Familiengärtner und deren moderne Version, die Urban Gardeners, bei der Ökologisierung unterstützen.

Kälbermassage ergibt zartes Fleisch

Gegenüber früheren Zeiten hat der Kontakt des Landwirts mit seinen Tieren abgenommen. Es häufen sich die Schlagzeilen von Unfällen mit Tieren aus der Mutterkuhhaltung. Deshalb sucht man nach Methoden, um die Mensch-Tier-Beziehung mit einfachen Mitteln wieder zu vertiefen.

In einer Doktorarbeit am FiBL hat Johanna Probst die Auswirkung einer Kälbermassage durch die sogenannte TTouch-Behandlung untersucht. Dabei handelt es sich um kreisförmige Bewegungen auf dem Fell der Tiere, die eine Betreuungsperson verteilt auf die gesamte Körperoberfläche mit zwei Fingern ausführt. Um den Effekt zu messen, hat die Autorin der Hälfte der Kälber einer Mutterkuhherde diese Behandlung an sechs Tagen innerhalb ihres ersten Lebensmonates zukommen lassen. Die andere Hälfte der Tiere fungierte als Kontrollgruppe und erhielt keine zusätzliche Behandlung.



Auch der Appenzeller Kabier-Produzent Sepp Dähler massiert seine Rinder.


Um die Wirksamkeit der Massage zu untersuchen, hat Probst die Ausweichdistanz und damit die Scheu aller Tiere einer sich ihnen annähernden unbekannten Person gegenüber gemessen. Zudem hat die Doktorandin innerhalb dieses an FiBL und ETH durchgeführten Versuchs alle Tiere an den Schlachthof begleitet. Dort hat sie erneut das Verhalten gegenüber fremden Personen in der Betäubungsfalle gemessen, sowie Blut- und Fleischproben zur späteren Analyse gesammelt.

Die Ergebnisse der Untersuchungen waren besonders bei den Verhaltensparametern deutlich. Behandelte Tiere zeigten auf dem Betrieb sowie auch noch neun Monate nach der positiven Behandlung weniger Scheu vor unbekannten Menschen. Dass diese Tiere den Aufenthalt am Schlachthof womöglich weniger stressvoll erlebt haben als ihre unbehandelten Artgenossen, wurde durch die geringeren Cortisolkonzentrationen im Blut der geschlachteten Tiere untermauert. Ausserdem hatten die Fleischproben von behandelten Tieren bessere Scherkraftwerte – ein Mass für die Zartheit von Fleisch. www.fibl.org

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