Food aktuell
Varia
30.12.2013
Rückblick aufs 2013 mit Schmunzel-Effekt


Metzgerei ohne Fleisch aber mit Humor: Gleich neben dem Restaurant Hiltl an der St. Annagasse 18 in Zürich eröffnete im November der Hiltl Laden, die «erste Vegi-Metzg der Schweiz». Aber niemand muss versuchen sich vorzustellen, wie dort Tofus gemetzget werden oder warum das Gemüse am Haken abhängt. Es gibt fast alle Metzgereiprodukte zu kaufen, aber eben – aus rein pflanzlichen Rohstoffen. Wer den Verkäufer, der wie ein echter Metzger gekleidet ist und seine Messer wetzt, herausfordern will, verlange Blut+Leber-Wurst oder ein Markbein. Aber auch das wird Hiltl sicher bald noch vegetarisch abkupfern und nachbauen.



Pferd in der Rindfleischlasagne, Bärenfleisch im Bündner Salsiz und Aioli ohne Knoblauch. Die Konsumenten wurden hysterisch: enthält der soeben gekaufte Risotto wirklich Reis?

Auch die Behörden waren alarmiert und ihre Labors analysierten nun alles bis zu letzten Kommastelle: Hat es wirklich Schwarte in der Schwartenwurst und Wasser in der Wasserglacé? In Bayern soll tonnenweise Leberkäse beschlagnahmt worden sein, weil er weder Leber noch Käse enthielt. Dasselbe blüht wohl den Schweizer Bauernschübligen.


Erforscht: Nicht nur Fido kennt seinen Namen und wedelt mit dem Schwanz, wenn man ihn ruft. Auch Hermine, das Rind, weiss wie es heisst. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat kürzlich eine Studie durchgeführt mit dem Ziel, künftig mit akustischen Signalen Optimierungen des Kuhverkehrs vor Kraftfutterstationen und automatischen Melkstationen zu erreichen.

Dazu wurden den Tieren über Lautsprecher ihre Namen vorgespielt. Zunächst lernten sie ihren Namen mit einer Belohnung zu verknüpfen, später wurden die Namen gerufen und das Kraftfutter erst danach abgegeben. Nach einer Pause zeigte sich, dass sich 93% der Rinder ihre Namen tatsächlich gemerkt hatten. Kein Witz: Dieser Büffel eines Züchters auf der schwäbischen Alb hört auf den Namen «Berlusconi».


Laut gedacht am Beef-Weidfest Ende August in Meilen: «Nun streiken die Coiffeure schon drei Monate, dabei wäre es mir lieber, wenn einmal die Metzger streiken würden».



Ein Solothurner Jurist erhebt Anspruch auf den Titel «bester Brezelbäcker der Schweiz». Die Freiburger und vor allem die Medaillengewinner der Swiss Bakery Trophy planen nun, Solothurner Torten zu backen und sie zu verbessern, damit sie den Solothurnern die Goldmedaillen wegschnappen können. Der Freiburger Bäckermeisterverband lanciert dazu den Slogan: Jurist, bleib bei deinen Paragraphen. Die Solothurner wiederum beantragen beim BLW die «geschützte Ursprungsbezeichnung» für die Bierbrezel, was die Bayern beantworten mit Imitationen der Schweizer Mailänderli.



«Sex sells» denkt man nicht nur beim neuen Bauernkalender. Auch der Obstverband (Schweizer Früchte – ich weiss warum) müsste sich inspirieren lassen für die Werbung. Nur der Konditormeisterverband bezweifelt, ob die knackige Dame wirklich Konfitüre kochen kann, da sie die Kelle eher wie einen Schminkpinsel hält. Obwohl sie wirklich Schweizerin sei, was man beim Bauernkalender betonen muss angesichts der vielen ausländischen Models.



Rauchzeichen von Häuptling Hungriger Bulle an den Barbecue-Meisterschaften: Bison-Keulen erst ins Feuer legen wenn keine Flammen, sonst Kavallerie riechen verbranntes Fleisch.



Die Verwertung des Schweins «vom Schnörrli bis zum Schwänzli» für die Ernährung ist ein sinnvolles Konzept gegen Foodwaste. Metzgermeister Marcel Medaillon empfiehlt heute flambierte Schweinsöhrli.




Auch Unterhaltung ist am Partyservice gefragt. Bieten Sie Ihren Partygästen etwas Besonderes wie z.B. einen Table Dance. Engagieren Sie aber möglichst junge Tänzerinnen – sie schonen Ihr Mobiliar.


Dieser Feldhase mit Geweih ist keine Fotomontage. Aber als er lebte, hatte er es wohl noch nicht. Es sei denn, man versteht Jägerlatein. «Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd» (Bismark).

Ein Beispiel aus Amerika, wo wirklich alles grösser ist: Drei Jäger sitzen im Wirtshaus und erzählen von ihren Jagden. Der erste: „Ich hab mal ein Wildschwein geschossen, das war so schwer, dass drei Traktoren nötig waren, um es wegzuschaffen.“ Der zweite: „Ich habe einmal einen so grossen Hirsch geschossen, dass die Bäume um ihn herum geschlagen werden mussten, um ihn zu bergen.“ Und der dritte: „Das ist noch gar nichts! Ich habe mal einen Silberreiher erlegt, aus dem plötzlich 150 Leute ausstiegen!“ (Er hatte auf einen Greyhound-Reisebus geschossen).

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