Food aktuell
Varia
21.3.2006
Delikatessen der Schlaraffia 2006

Nicht nur Weine sondern auch Delikatessen und Thurgauer Produkte waren an der Schlaraffia zu haben. «foodaktuell» hat einige Rosinen gepickt (Fotoreportage, 1. Teil).


Kressibucher Naturöl, Lanzenneunforn TG: Rapsöl (reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren, nussig) und Sonnenbumenöl (High Oleic, reich an Vitamin E, blumig) aus eigenem Anbau und hofeigener Kalt-Pressung. «High Oleic» ist eine moderne Sonnenblumensorte, welche reich ist an einfach ungesättigten Fettsäuren (traditionelle Sorten dagegen enthalten viel mehrfach ungesättigte). Dadurch ist es hitzestabil und wird in der Gastronomie als Universalöl und zum Fritieren verwendet. Auch Zweifel Pomy Chips stellte schon vor acht Jahren auf diese Sorte um.


Sonne-beck, Frauenfeld: Confiserieleiter Markus Wirth präsentiert seine exklusiven Osterhasen. Er stellt nur noch kleine Mengen von gegossenen her aber viele zusammengesetzte «Fantasiehasen» mit Farbdekor und originellen Beilagen vom Fussball bis zur Zahnpasta. «Auf diese Art heben wir uns von Industrieprodukten ab», erklärt Wirth. Auch den Vergleich mit andern Confiserien muss er nicht scheuen.


Confiserie Wellauer, Amriswil: Truffes l’amour d’orange: dunkle Schokolade aus Maracaibo-Edelkakao, Canachefüllung mit dem herbem Armanac «Amour des trois oranges». Urs Wellauer, Präsident des Schweizerischen Konditor-Confiseurmeister-Verbandes stellt fest, dass das Herkunfts-Konzept bei den Kunden gut ankommt und rät, «Hintergrundinformationen und Anekdoten zum Produkt mitzuliefern». Dieses «Story Telling» macht Lebensmittel zu Erlebensmitteln. Wenn der Kunde fragt: «Wo liegt eigentlich Maracaibo und welche drei Orangensorten sind da drin?» hat der Confiseur die Truffes so gut wie verkauft. (Maracaibo liegt übrigens in Venezuela).


Bio-Holzofenbäckerei Lehmann, Lanterswil TG: Florian Lehmann mit seiner Kreation «Dinkelpowerbrot», ein Biodinkel-Vollkornbrot mit Sprossen und Sonnenblumenkernen aus dem Holzofen.


Öpfelfarm, Steinebrunn TG: Knusprige ausgestochene Jonagold-Apfelringe aus Thurgauer Äpfeln, mit oder ohne Schale, schonend kaltluft-getrocknet. Aus zehn Kilo Frischäpfeln entsteht ein Kilo getrocknete Ringe. Neu mit Schokoladeüberzug, von der Thurgauer Konditorei Mohn hergestellt.

Die Produkte der Öpfelfarm sind mit dem Ostschweizer Gütesiegel «Culinarium» zertifiziert, d.h. die Zutaten müssen so weit wie möglich aus der Ostschweiz stammen aber mindestens zu fünfzig Prozent. Bei den Nature-Ringen sind es Tausend Prozent, aber die chocolierten liegen gerade an der Grenze (Kakao wächst ja nicht im Thurgau). Eine spannende Frage für den Auditor von ProCert, welche Culinarium zertifiziert, wird sein, ob dieses Produkt die Culinarium-Anforderungen immer noch erfüllt, wenn es dereinst vielleicht nicht mehr in der Ostschweiz chocoliert werden kann.


Mosterei Möhl, Stachen TG: Ernst Möhl mit seinem edlen Apfelschaumwein (in der Flasche gegärt), dem Saft vom Fass (im Eichenfass gelagert, naturtrüb) mit und ohne Alkohol und dem Swizly: Dies ist ein klarer Apfelwein mit Süssmost und Holunderblütensirup – ein trendiges Getränk. «Der alkoholfreie Barrique-Apfelwein ist ein grosser Erfolg» verrät Möhl, welcher ebenfalls bei Culinarium mitmacht. Die neue Promillegrenze hat einen Innovationsschub ausgelöst.

Weiterlesen: Schlaraffia 2005: Spezialitäten

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