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28.6.2006 Hoher Genusswert moderner Bioprodukte Der Bio Marché 2006 in Zofingen hat gezeigt, dass Bioprodukte heute nicht nur ökologische Vorteile bieten sondern auch sensorisch attraktiv und kreativ sein können. «foodaktuell» nennt einige Bio-Spezialitäten des Marché vom letzten Wochenende. Fotoreportage in zwei Teilen. Erster Teil: Delikatessen (zweiter Teil folgt über Getränke und Süssigkeiten).
Auch wenn das Kaufmotiv der Konsumenten für Bioprodukte oft eher im Gesundheitswert als Umweltnutzen liegt, besteht heute kein Gegensatz mehr zwischen Bio- und Premiumqualität. Im Gegenteil: oft schmecken Bioprodukte authentischer als konventionelle, vor allem die verarbeiteten. Dies hat mehrere Gründe: die wichtigsten sind der fast vollständige Verzicht auf kostensparende Zusatzstoffe (Stichworte: synthetische Aromen und Geschmacksverstärker statt echte Zutaten). Ausserdem ist die qualitativ unnötige Verarbeitung tabu (Beispiel: Man trocknet Zutaten zwecks Lagerfähigkeit und rekonstituiert sie später wieder, was ein wirtschaftlicher Vorteil sein kann).
Holderebäseler und Schöppelimunggi sind Figuren in einem Nonsense-Sketch von Franz Hohler. Der engagierte Dichter verlangt als Lizenzgebühr einen solchen Käselaib, verriet Sennereichef Thomas Köhler. Ein Beispiel für besonders authentisch schmeckende Bioprodukte sind die Wurstwaren der Metzgerei Stettler in Langenthal: Zum Einen schmecken sie intensiv nach Fleisch und frischen Gewürzen, und zum Andern sind sie weder überfettet noch überwässert. Ähnlich ist die Bioteigwaren-Qualität der Walliser Manufaktur Novena. Inhaber Roman Bernegger verfolgt mit bio bewusst eine Premimstrategie. Um die sensorischen Leistungen der heutigen Bioprodukte zu unterstreichen, organisierte Bio Suisse erstmals eine Qualitätsprämierung von Broten und Wurstwaren. Siehe dazu: Erste Qualitätsprämierung für Bioprodukte
Bioprodukte herzustellen lohnt sich nicht nur im Hinblick auf die Umwelt sondern auch betriebswirtschaftlich, weil man höhere Preise und Margen erzielt und sich von Massenware-Produzenten abhebt. Allerdings: Rezepte und Technologien sind bei Bioprodukten zum Teil viel anspruchsvoller als bei konventionellen, und die Deklaration bio bedingt eine Zertifizierung mit Auflagen, Kontrollen und administrativem Aufwand. Die hohen Anforderungen beginnen schon bei der Agrarproduktion und der Forderung nach kurzen Transportwegen. Dafür können vor allem Biometzger jene Konsumenten erfolgreich ansprechen, die aus Protest gegen Massentierhaltung und Antibiotika-Missbrauch den Fleischkonsum einschränken.
In einem «Goût Mieux»-Restaurant wird eine natürliche, saisonale Küche gepflegt, die einheimische Produkte bevorzugt. Wenn immer möglich setzt man auf die frische Zubereitung der Speisen und die Anwendung möglichst schonender Kochverfahren. Neben fleischhaltigen stehen immer auch vegetarische Gerichte im Angebot und längerfristig setzt man vermehrt auf biologische Produkte.
Mustica-Poulets stammen von Hühnern aus mobilen Ställen mit täglichem ganztägigem Auslauf. Sie werden siebzig Tage gemästet und ohne Lebendaufhängung im betriebseigenen Schlachthof manuell geschlachtet. Aromatischer und weniger wässerig als konventionelles Pouletfleisch.
Die naturesse-Schalen sind nicht nur umweltfreundlich sondern auch dekorativ, geschmacksneutral, wasserdicht, hitzebeständig. Wer das Geschirr nicht kompostiert kann es auch an Tiere verfüttern, empfiehlt die Pacovis-Broschüre. Weiterlesen: Verkaufsförderung von Bioprodukten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||