Food aktuell
Varia
11.9.2006
Neues Schulmensa-Label «fit@school»

Was trägt der grösste Schweizer Caterer, SV Schweiz, zur besseren Ernährung von Jugendlichen bei?


Auf Beginn des Schuljahrs 2006/07 bietet das Unternehmen in 38 Mensen der Deutschschweiz unter dem Label fit@school 30 Menus an. Mit fit@school sollen Jugendliche motiviert werden, vermehrt auf eine ausgewogene Ernährung und einen gesundheitsfördernden Lebensstil zu achten. Bereits seit einigen Jahren gibt es Fitnessgerichte von SV in Personalrestaurants (fit@work).

Hintergrundinformationen zu Jugendlichen und Ernährung

Das Mittagessen hat als Hauptmahlzeit in der Schweiz noch immer einen hohen Stellenwert. Gemäss einer Studie1 gaben nahezu zwei Drittel der Befragten aller Altersgruppen an, während der Woche normalerweise zu Hause zu Mittag zu essen. Bei den Jüngeren geht der Trend allerdings dahin, sich mittags auswärts zu verpflegen. Für sie gilt: Fast Food ist total in!

Die Schweizer Kinder und Jugendlichen reissen sich um Burger, Döner, Pizza und Hot Dogs. Kein Wunder – das schnelle Essen schmeckt nicht nur gut, sondern kostet meistens auch weder viel Zeit noch viel Geld.

Aber in der Schweiz sind 25 Prozent der Mädchen und 28 Prozent der Knaben übergewichtig. Jedes fünfte Kind ist zu dick, jeder dritte Jugendliche ist übergewichtig. Ursachen dafür sind schlechte, kalorienreiche Ernährung, zu wenig Bewegung und mangelnde Information sowie fehlende Anreize für einen gesunden Lebensstil. Man wird übergewichtig, weil die Bilanz zwischen aufgenommener und verbrauchter Energie (Kalorien) nicht stimmt. Oftmals essen Übergewichtige nicht mehr als Normalgewichtige – sie essen aber anders und bewegen sich meist auch weniger.

Die Ernährung der Jugendlichen in Zahlen und Fakten

– 54% der 15- bis 24-Jährigen essen mindestens einmal, ein Fünftel isst mehr als zweimal pro Woche Schnellgerichte.
– Knaben/Männer konsumieren häufiger Schnellverpflegung als Mädchen/ Frauen.
– In der Schweiz sind 25% der Mädchen und 28% der Knaben übergewichtig.
– Rund ein Fünftel der 6- bis 12-Jährigen in der Schweiz ist übergewichtig, fast jeder Zehnte sogar stark. Gesamthaft sind das etwa 160 000 Kinder.
– Personen, die mehr als zweimal wöchentlich Fast Food essen, haben mehr Übergewicht (+4,5 kg).
– 27% der Mädchen und 12% der Knaben benötigen im Bereich Ernährung Hilfe. Damit gehört Ernährung nach Stress, Deprimiertheit, Gefühlsleben und Schule/ Arbeit zu den Lebensbereichen, die Jugendliche in der Schweiz am meisten beschäftigen.
– Übergewichtige Jugendliche werden wahrscheinlich (zu ca. 80%) auch im Erwachsenenalter zu Übergewicht neigen.
– Je stärker das Übergewicht respektive das Untergewicht, desto grösser das Sterberisiko.


Fettleibigkeit: häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter

Die Weltgesundheitsorganisation WHO benennt die Fettleibigkeit als häufigste chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Die Folgen einer Fehlernährung sind gravierend:
– Unterversorgung an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen
– Übergewicht, Adipositas, Diabetes, metabolisches Syndrom
– Herz -Kreislauf-Erkrankungen
– Osteoporose
– Hypertonie
– Krebserkrankungen

Ausgewogener Fast Food als Massnahme

Eine Trendwende bei der Nachfrage nach Fast Food ist nicht absehbar. Deshalb sind Massnahmen gefordert, die die Verfügbarkeit von Schnellgerichten erhöhen, die ausgewogen zusammengesetzt sind, nachhaltig produziert wurden, den Jugendlichen schmecken und preiswert sind.

Ein ausgewogenes Fast Food-Gericht zeichnet sich nebst sensorischen Aspekten (Geschmack etc.) und dem Preis wie folgt aus:
– Angemessene Energiedichte
– Angemessener Energie- und Fettgehalt
– Ausgewogene Energieverteilung (Kohlenhydrate, Eiweiss, Fette)
– Frucht- und Gemüsekomponente (Nahrungsfasern, Vitamine, Mineralstoffe)

Was können Schulen zur besseren Ernährung von Jugendlichen beitragen?

– Verbesserung der Qualität der verwendeten Zutaten und Lebensmittel an Mensen
– Ermutigung der Jugendlichen zur Wahl gesunder Nahrung
– Anleitung der Studierenden in der Zusammenstellung ausgewogener Mahlzeiten
– Motivation zu körperlicher Bewegung

Die nachfolgenden SV-Richtlinien, die für fit@school Gerichte zur Anwendung kommen2, entsprechen weitgehend den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) für eine ausgewogene, gesunde Mittagsverpflegung (inkl. Getränk) für Jugendliche.

1. Nährstoffbasierte Richtlinien pro Gericht (inkl. Getränk)

Energiegehalt 770 kcal (+/–77 kcal)
Energieverteilung der Hauptnährstoffe 45–55% Kohlenhydrate
25–35% Fett
10–30% Eiweiss
Nahrungsfasern Mindestens 7 g

2. Nahrungsmittelbasierte Richtlinien pro Gericht (inkl. Getränk)

– Bei Fleisch- und Fischgerichten: 100–120 g Fleisch-/Fischanteil
– Mindestens 120–150 g Gemüse/Salat oder Obst
– Maximal 10 g Zucker
– Fettauswahl kalte Gerichte: Rapsöl, Olivenöl
– Warme Gerichte: High-Oleic-Sonnenblumenöl, Olivenöl

Die Gerichte werden von einer Informationskampagne an den Verkaufspunkten begleitet, die Ernährungsgrundlagen in einer auf Jugendliche ausgerichteten Sprache und Form vermittelt.
(Medienmitteilung SV)

Weiterlesen:
Gesunde Kost vom Schulmensa-Caterer
Neue Fitnessmenus von SV

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