Food aktuell
Varia
18.11.2006
Gewinner der Swiss Bakery Trophy 2006


An die 2. Qualitätsprüfung von gewerblichen Schweizer Bäckereien, Konditoreien und Confiserien wurden dreissig Prozent mehr Produkte eingereicht als vor zwei Jahren. Die Resultate sind nun auf dem Internet einsehbar. Viele Betriebe mit bekanntem Leistungsausweis gewannen wiederum mehrere Medaillen. Ein Rückblick von «foodaktuell» - Chefredaktor Guido Böhler nahm als Juror teil.

Die zweite Swiss Bakery Trophy SBT, welche vom 1. bis 5. November 2006 in Bulle (FR) anlässlich des «Salon suisse des Goûts & Terroirs» stattfand, war wiederum professionell organisiert. Bild: Fast zu schön zum essen: Brot der Bäckerei Wolfisberg in Carouge GE.

Der Anlass zur qualitativen Bewertung von Produkten der Bäckereien-Konditoreien-Confiserien in der ganzen Schweiz war wieder von Erfolg gekrönt. 1301 Wettbewerbsprodukte wurden eingereicht, 127 davon mit einer Goldmedaille ausgezeichnet, 186 mit einer Silbermedaille und 350 erhielten Bronze. Insgesamt gingen 663 Medaillen an 251 Betriebe. Hinter der Organisation steckt eine logistische Meisterleistung, wurden doch die Produkte aus der ganzen Schweiz tagesfrisch eingesammelt und nach Bulle transportiert.



Die Fachjuroren kannte man an der weissen Bäckertracht. Sie beurteilten die Produkte nach einer stärker differenzierten Kriterienliste als die Konsumentenvertreter aber mit derselben Beliebtheits-Punkteskala von 2 (ungenügend) bis 10 (ausgezeichnet).


Geschmack und Biss zählten dreifach und der Gesamteindruck doppelt. Das Maximum pro Produkt war 100 Punkte. Die Juroren wurden um einen Kommentar gebeten, wenn sie in einem Einzelkriterium weniger als 8 Punkte gaben, damit die Hersteller das Produkt gezielt verbessern können. Ab 91.66 Punkten winkte die Goldmedaille, ab 88.66 Silber und ab 83.66 Bronze.

Alle Kantone sowie das Fürstentum Liechtenstein nahmen teil. Zugelassen waren handwerklich hergestellte Produkte aus Eigenfertigung ausser Glace und Teiglingen (aus logistischen Gründen) sowie Lizenzprodukten, es sei denn vom Lizenzgeber-Betrieb selbst eingereicht. Nicht zugelassen waren industriell hergestellte wie beispielsweise die meisten Produkte von Hiestand. Und teilnehmen konnten nur Mitglieder der SBKV oder SKCV (also keine Migros-Hausbäckereien).

Ziel des Wettbewerbs war einerseits, die Produktqualität der handwerklichen Bäckereien-Konditoreien-Confiserien zu bewerten und andererseits die Vielfalt zu präsentieren. Die zahlreichen prämierten Spezialitäten zeigen, welche Dynamik und Kreativität in den gewerblichen Betrieben steckt. Und sie beweisen den Willen, sich von Massenware abzugrenzen.



Meierbeck in St.Maria GB gewann die Goldmedaille für die Nusstorte und Bio-Schaibiettas da Terza-Biscuits. Bild: Meinrad Meier.


Bernhard Aebersold, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei-Konditorei in Murten und technischer Verantwortlicher des Wettbewerbs, erläuterte, dass die Latte für eine Goldmedaille absichtlich sehr hoch angesetzt wurde, um den Auszeichnungen einen hohen Stellenwert zu verleihen.

Wie in jedem seriösen Wettbewerb ging es nicht darum, jeden Teilnehmer zu belohnen, sondern die besten Produkte zu prämieren. Die Mindestpunktezahl für eine Goldmedaille wurde daher nach Auswertung aller Resultate so angesetzt, dass genau zehn Prozent der Produkte über der Limite lagen. Damit wird eine Gold-Inflation aber auch eine Gold-Flaute vermieden.



Goldmedaille für die Zuger Kirschtorte der Zuger Confiserie Speck. Bild: Herstellung mit der von Peter Speck erfundenen Kirschtorten-Tränke, die den Kirsch rationeller und regelmässiger verteilt als von Hand möglich.


Das Resultat beweist, dass die Befriedigung der Kundenwünsche mit qualitativ hochstehenden Produkten der Hauptantrieb der gewerblichen Betriebe darstellt. Es ist unbestritten, dass die SBT einen gesunden Wettstreit in der Branche auslöst. Sie soll dem gewerblichen Bäcker-Konditor ermöglichen, das Qualitätsniveau seiner Produkte selbst einzuordnen. Jeder Betrieb kann aus den Ergebnissen Nutzen ziehen, indem er seine Produkte überdenkt, deren Qualität aufrechterhält oder noch zu verbessern sucht.



Die Messebesucher konnten die Wettbewerbsprodukte aus der nächsten Nähe betrachten und die meisten auch degustieren (sofern die Juroren etwas übrigliessen).


Die Gewinner der SBT sind auch die Engroskunden und Konsumenten, welche sich bei den gewerblichen Bäckereien-Konditoreien-Confiserien auf die Auszeichnungen verlassen können. Für die Einkäufer der Hotellerie und Gastronomie bedeutet die Medaillienliste eine Orientierungshilfe. Und da auch deren Gäste wissen dürfen, dass sie ein Gipfeli oder ein Stück Torte mit Medaillen-Ehren essen, profitieren die Hersteller doppelt von der Werbewirkung.



Es genügt nicht, ein Produkt mit Auszeichnung herzustellen, sondern es muss auch bekannt gemacht werden! Die Medaillen sollten von jedem Unternehmen genutzt werden, um die Kundschaft auf die prämierten Spezialitäten aufmerksam zu machen.

Bild: Medaille am Verkaufspunkt (Nidelkuchen der Bäckerei Aebersold, eine Freiburger Spezialität).


Die meisten Gewinner der letzten SBT reichten dieses Jahr andere Produkte ein, um weitere Medaillenchancen zu packen. Die Medaillen von 2004 verlieren ihre Gültigkeit nicht. Aufgrund des grossen Erfolgs soll die 3. Ausgabe der SBT im Herbst 2008 erneut im Rahmen der «Salon suisse des Goûts & Terroirs» in Bulle stattfinden.

Die prämierten Produkte sind nach Kanton und Betrieb geordnet auf der Website www.lepain.ch aufgeführt (als PDF, deutsch und französisch). (Medienmitteilung Westschweizer Bäcker-Konditorenmeister-Verband)

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