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20.12.2006 Guetzli-Branche setzt auf Premium Schweizer Dauerbackwaren-Hersteller stehen im harten internationalen Wettbewerb. In den Handel gelangen viele zweit- und drittklassige Importprodukte. Die meisten Schweizer Hersteller positionieren sich daher im Premiumsegment. Auf dem Dauerbackwaren-Heimmarkt dominieren Schweizer Hersteller. Sie stehen im harten Wettbewerb mit ausländischen Firmen, vor allem in preislicher Hinsicht. Wie in den meisten Branchen wachsen sowohl die Premium- wie auch die Economysegmente, während die unprofilierte Mitte schrumpft. Die meisten Schweizer Hersteller, sowohl industrielle wie gewerbliche, positionieren sich im Premiumsegment. «Premium» kann nicht nur das Rezept betreffen sondern auch das Aussehen und die Verpackung. Besonders dekorative Produkte stammen von Kambly (handwerklich anmutende kunstvolle Dekors) sowie Midor (zweifarbige Schokolade-Relief) und Wernli. Und einen Verpackungs-Innovationspreis erlangte Wernli für eine Easy-opening-Schachtel. Bei der Verpackung bestehen unterschiedliche Konzepte: Bruchanfällige Premium-Biscuits werden oft abgezählt in Blister gelegt und diese umverpackt. Robustere Guetsli dagegen schüttet man nach Gewicht in Schlauch- oder Stehbeutel. Generelle Markttrends bei Biscuits gehen in Richtung eines dekorativeren Aussehen, One-bite-Portionen und geschäumten Füllungen (in der Werbung oft «leicht» genannt).
Zu den wichtigsten Marktteilnehmern in der Schweiz gehören vor allem Allrounder wie Kambly, Midor, Wernli und Hug. Ausser Midor, welche zur Migros gehört, sind alle genannten eigenständige Unternehmen. Spezialisten dagegen sind Roland Murten (Aperogebäck), «Kägi Söhne» (gefüllte Waffeln), «Gottlieber Spezialitäten» (Hüppen) und das Basler Läckerli-Huus, das sich auf die Herstellung von Läckerli konzentriert (neu unter Leitung der Bundesratstocher Miriam Blocher). Zu erwähnen ist auch die Spezialisierung von Hug auf Dessert-Halbfabrikate wie Tartelette-Biscuits für die Gastronomie. Die industriellen Hersteller sind im Branchenverband Biscosuisse organisiert. Sie exportieren rund einen Drittel ihrer Produktion. Nicht nur industrielle Hersteller wie Kambly (welche 2001 «Arni» von Coop übernahm und Coop-Eigenmarken herstellt), Wernli und Midor operieren in diesem Markt sondern auch viele kleingewerbliche. Diese produzieren oft exklusive Spezialitäten. Beispiele von Bäckereien, welche kürzlich eine Medaille der Swiss Bakery Trophy 2006 gewannen: Aebersold in Murten für Buttersablés (Bronze) Meierbeck in Sta. Maria GB für Bio-Schaibiettas da Terza (Gold: Bild) Poncini in Maggia für Kirsch-Amaretti (Silber) Vaucher in Prilly VD für Mandel-Tuiles (Bronze) Hofmann in Kloten für Apérokonfekt (Gold) Die Dauerbackwaren-Branche ist sehr vielseitig und umfasst alle Arten von über einem Monat haltbaren Backwaren aus Teigen. Die Beispiele reichen von Zwieback über Laugenbrezeln bis zu traditionellen Guetsli. Auch diese variieren rezeptmässig sehr stark: Vorherrschende Teigzutaten können Mehl und Fett sein aber auch Eiweiss und Zucker. Hinzu kommen allenfalls Füllungen und Überzüge. Das Gemeinsame an dieser Produktgruppe ist die Teig- sowie die Backstufe. Darunter machen Biscuits im engeren Sinn mengenmässig 38 Prozent aus. In andern Ländern werden auch Kartoffelchips zu den Dauerbackwaren gerechnet. Eckdaten der Dauerbackwaren-Branche 2005 Exportanteil (gewichtsmässig): 31 % Importanteil (gewichtsmässig): 53 % Kopfkonsum pro Jahr : ca 6.3 kg Wichtigste Marktsegmente (Tonnen total Inland und Export) Brotähnliche Gebäcke: 3691 Apero/Salzgebäck: 5923 Standardbiscuits: 17’058 Spezialitäten: 17’449 Daten basierend auf Angaben der Biscosuisse. Weiterlesen: Biscuits-Trends Suchbegriffe für diesen Bericht: Dauerbackwarenbranche, Guetzli, Guetsli | ||||