Food aktuell
Varia
12.1.2007
MARKTPLATZ: Pralinéproduktion mit Kaltstempel

Flexibles Kaltstempelkopf-System Bindler-FlexiStamp™von «Bühler Bindler»

Die steigende Vielfalt an Rezepturen und kleinere Chargen stellen den Produzenten von Schokoladenartikeln vor neue Herausforderungen. Die Produktvielfalt verlangt nach einer schnelleren Umstellung der Produktionsanlagen, kürzeren Produktionszyklen und einer höheren Flexibilität der eingesetzten Maschinen. Das neue Stempelkopfsystem „FlexiStamp™“von Bindler bietet eine Lösung für eine flexible Chargenproduktion.

Für die Produktion von gefüllten Schokoladenartikeln werden Schokoladenhülsen benötigt, die anschliessend mit einer Füllungsmasse befüllt werden. Dabei gibt es zwei Verfahren zur Herstellung von Hülsen. Das erste Verfahren ist das Schleuderverfahren, bei dem auf die Form eine oszillierende Bewegung ausgeübt wird. Die dadurch entstehenden Fliehkräfte verdrängen die Schokolade in der Kavität nach aussen und bilden so die Hülse.

Die zweite Möglichkeit ist das Kaltstempelverfahren. Hier taucht ein tiefgekühlter Stempel für kurze Zeit in die Schokolade ein. Dabei verdrängt der Stempel die Masse und bildet so zwischen Stempel und Kavität eine gleichmässige Hülsenwandstärke.

Die Kaltstempeltechnologie bietet gegenüber dem Schleuderverfahren einige Vorteile bei der Herstellung von Schokoladenartikeln. Sie steht für sehr gleichmässige Hülsenwandstärken, präzise Hülsengewichte und bietet die Möglichkeit der Herstellung von aufwändigen abstrakten Hülsengeometrien.


Um diese Vorteile der Kaltstempeltechnologie zum Tragen zu bringen, braucht es jedoch bestimmte Voraussetzungen. Ein wichtiger Punkt ist eine Trockenluftatmosphäre, die im Bereich der Stempelstation geschaffen werden muss. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung würde zu einer Vereisung der Stempel (-15°C) führen. Das patentierte Verfahren von Knobel/Bindler stellt sicher, dass der Taupunkt nicht unterschritten wird.

In der Vergangenheit liessen die langen Umrüstzeiten bei einem Wechsel der Stempelplatten und die damit verbundene Zerstörung der Trockenluftatmosphäre nur eine geringe Flexibilität und Produktvielfalt zu, da die Stempel abgetaut, getrocknet und wiederum gekühlt werden mussten.

Um dies zu verbessern, entwickelte Bühler Bindler den Mehrfach-Stempelkopf „FlexiStamp™“. Die dazugehörenden Stempelplatten sind auf einer Welle angeordnet, die bei einem Produktwechsel schnell auf das gewünschte Format gedreht werden können. Die Drehung erfolgt manuell oder optional automatisch. Die Stempelplatten werden einzeln mit einem Kühlmedium versorgt. So wird ein unnötiges Kühlen und damit ein erhöhter Energieverbrauch der stillgelegten Stempelplatten vermieden.

Mit dem neuen „FlexiStamp™“. können lange Rüstzeiten, damit verbundene Produktionsausfälle und daraus entstehende Mehrkosten für den Produzenten um ein Vielfaches reduziert werden.

Bühler Bindler ist mit dieser flexiblen Lösung ein produktionsfreundlicher und ökonomischer Umgang mit der Kaltstempeltechnologie gelungen. Einer flexibleren Chargenproduktion, die in der Vergangenheit aus Kostengründen vermieden wurde, steht nun nichts mehr im Wege.

Bühler ist als global tätiger Technologiekonzern der Systempartner für Maschinen, Anlagen und Prozess-Know-how in der Nahrungsmittelindustrie, der Chemischen Industrie sowie im Druckguss und beschäftigt weltweit rund 6'000 Mitarbeiter. (Text und Bild: Bühler)

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