Food aktuell
Varia
22.4.2007
Tiefkühlprodukte legen weiter zu

Der Appetit auf frischwertige und bequeme Lebensmittel aus der Tiefkühlung hält in der Schweiz und Deutschland unvermindert an.

Tiefkühlprodukte bieten Vorteile und eignen sich gut für die Regenerierung mit Mikrowellen. Bild: Buitoni-Pastagericht von Nestlé FoodServices für Take-aways.

Nach Markterhebungen des Deutschen Tiefkühlinstitutes (dti) stiegen 2006 sowohl der Verbrauch als auch der Umsatz bei Tiefkühlkost. Der Gesamtabsatz lag bei 3,11 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem Mengenplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Pro-Kopf-Verbrauch wuchs um weitere 600 Gramm auf 37,7 Kilogramm. In den letzten zehn Jahren konnte der Tiefkühlabsatz somit um 50 Prozent gesteigert werden. Der Gesamtumsatz 2006 kletterte erstmals über die 10-Milliardengrenze und lag bei 10,05 Milliarden Euro – eine wertmässige Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent.

„Ohne gefrorenes und tiefgefrorenes Rohgeflügel verzeichnet Tiefkühlkost jedoch eine noch deutlich bessere Bilanz“, betont dti-Geschäftsführer Manfred Sassen. „Wir kommen dann mit der ‚klassischen’ Tiefkühlkost auf einen Mehrverbrauch von 2,9 Prozent.“ Die Nachfrage nach Rohgeflügel ging im vergangenen Jahr aufgrund der Vogelgrippe und der Fleisch-Skandale um 14 Prozent zurück.

Gemüse und Fisch im Trend

Die Privatverbraucher kauften im Lebensmittelhandel, einschliesslich Heimdienste und Discounter, mit knapp 1,67 Millionen Tonnen 1,9 Prozent mehr Tiefkühlkost als im Jahr zuvor. Ohne Rohgeflügel kam die Branche sogar auf ein Mengenwachstum von 3,2 Prozent. Der Umsatz betrug 5,98 Milliarden Euro, was einem Plus von 3,8 Prozent entspricht.

Gemüse und Fisch als wichtige Bestandteile einer leichten, gesundheitsorientierten Ernährung waren die Renner. Starke Nachfrage herrschte ebenfalls bei Produkten aus dem vielfältigen Backwarensortiment von Brötchen über Biskuitrollen bis hin zu Kuchen und Torten.

Gästewünsche zunehmend individueller

Im Ausser-Haus-Markt – dem zweiten wichtigen Absatzkanal für Tiefkühlkost – betrug der Verbrauch knapp 1,44 Millionen Tonnen. Das waren 0,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Die Mengensteigerung im Tiefkühlkostsortiment ohne Rohgeflügel betrug 2,5 Prozent. Bezogen auf den Umsatz lag das wertmässige Plus mit 4,07 Milliarden Euro bei 3,6 Prozent.

Ob in Betriebsrestaurants, Mensen, Kindertagesstätten oder Krankenhäusern: Die Küchenchefs wählten wie die Privatverbraucher bevorzugt tiefkühlfrische Gemüsevariationen. Stark im Trend lagen auch die reichhaltigen Angebote aus dem Snack-Bereich, die insbesondere die Profi-Köche in der Hotellerie und Gastronomie vermehrt einsetzten. Kein Wunder, da unabhängig von der Tageszeit die Wünsche der Gäste zunehmend individueller werden. Hier spielen die Tiefkühl-Komponenten ihre Stärken voll aus. (Medienmitteilung Deutsches Tiefkühlinstitut)

Schweizer Tiefkühlmarkt im Überblick

Der Tiefkühlmarkt wächst auch in der Schweiz auf hohem Niveau, aber auch die Alternative der Kühlfrisch-Produkte wächst stark auf bereits mittlerem Niveau. Beide verdrängen langsam die Steril-Nasskonserven.

Einkauf von TK-Waren bei C+C Angehrn CCA in Gossau

Gemäss Frisco-Findus (Nestlé), einem der führenden Anbieter von TK-Waren, wächst der Schweizer TK-Markt sowohl im Retail- wie auch im Gastronomiesegment konstant, vor allem bei den hohen Conveniencestufen. Im grossen Stil eingefroren werden auch Fleisch, Backwaren-Teiglinge und Konditoreiwaren, sei es zum Überbrücken von saisonalen Schwankungen, aus Convenience-, Haltbarkeits- oder Hygienegründen.

In der Schweiz gibt es seit langem kein Tiefkühlinstitut mehr aber den «Schweizerischen Verein für Kältetechnik SVK» (svk.ch). Ein grosser Teil der Tiefkühl-Produkthersteller ist in der Swiss Conveniencefood Association SFCA organisiert, einem Mitglied der Foederation der Schweizer Nahrungsmittel-Industrien fial. Einige Mitglieder: Nestlé, frigemo, Kadi, Frostag (nur B2B), Louis Ditzler, BINA, Hilcona, Fredag.

Auch Mitglieder anderer fial-Töchter oder Nicht-fial-Mitglieder sind auf die Herstellung von Tiefkühlprodukten spezialisiert. Beispiele industrieller Hersteller: Hiestand, Romer’s, Deliciel, Kern+Sammet sowie ein grosser Teil der Backwaren-, Fleisch- und Comestiblesbranche. Beispiele gewerblicher Hersteller: Metzgerei Angst, La Culina, Fredy’s Backwaren.

Ausserdem sind einige Handelsfirmen wie Gmür, Délifrance, Marcel Köpfli sowie Konzerne, die im Ausland produzieren wie Unilever auf TK-Waren spezialisiert. Engros-Handelsfirmen wie CCA, Pistor, Prodega und Scana führen ebenfalls grosse TK-Sortimente. Nicht zu TK-Produkten im engeren Sinn rechnet man in der Schweiz Glace.

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