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3.7.2007 Trouvaillen am Bio Marché 2007 Der Zofinger Bio Marché, der am 24.6.2007 zu Ende ging, schrieb Rekordzahlen – sicherlich auch dank grossem Wetterglück. foodaktuell sammelte Neuheiten und prämierte Spezialitäten. Die Zahl der Besucher und ihre Kauflust übertraf sämtliche Erwartungen der Bio Marché-Organisatoren. Dies bestätigen die Neu-Aussteller (deren Anteil in diesem Jahr bei fast 25 % lag) als auch die Stamm-Kunden, die über Vergleichswerte mehrerer Jahre verfügen.
Da der Bio Marché die ganze Zofinger Altstadt umfasst und Gratiseintritt gewährt, gibt es keine offiziellen Besucherstatistiken aber Indikatoren: «Die starke Besucherzahl-Steigerung beruht nicht nur auf der „optischen Wahrnehmung“, sondern auch auf Kehrichtmenge, Toilettenpapier-Verbrauch und Kinderparadies-Frequenz», erklärt OK-Leiterin Dorothée Stich.
«Ebenso meldeten die Betreiber der Festwirtschaften ein Rekordjahr», so Stich weiter. «Die meisten Aussteller erreichten bereits am Samstagabend den Gesamtumsatz des Vorjahres. Dasselbe hörten wir von zahlreichen Ausstellern, die in der Nacht auf Sonntag noch in abenteuerlichen Aktionen Warennachschub organisieren mussten».
Biomilk: Sonderauszeichnung an der Bio Suisse-Qualitätsprämierung für das saisonale Bioschafmilch-Joghurt mit Rhabarber. Tatsächlich eine Delikatesse, aber woher hatte Biomilk Ende Juni die saisonale Rhabarber? Traktor: Neu in der Smoothie-Fruchtsaftlinie ist das Sommerprodukt Johannisbeersaft mit weissem Traubensaft. Geschmack: angenehm süss-sauer-herb. Bild: Firmengründer Philippe Schenkel mit Gattin Cindy: «Smoothies sind weniger flüssig als gewöhnliche Säfte, weil wir nicht nur den Fruchtsaft, sondern auch das Fruchtfleisch verwenden». Diese flüssigen Pürees sind daher auch gesünder und sättigen mehr. Die Produktion findet in Herisau statt. Tipp: Smoothie mit Bananenpüree dürfte auch Säuglingen munden. Bäckerei Pittet, Villarlod FR: Sonderauszeichnung an der Bio Suisse-Qualitätsprämierung für die Meringues «Gourmandises de Fribourg». Wenn die durchgehend weissen Schümli dasselbe Schwarz-Weiss-Muster hätten wie die Verpackung, könnten sie auch einen Designerpreis gewinnen. Tofurei Engel, Zwillikon ZH: Neu sind Dinkelseitan und geräucherter Tofu. Bild: Tofu-Spiessli zum grillieren, Tofuggini in Sonnenblumenöl mit Curry für Salat. Die erste Produktion der Engel-Tofurei fand vor 25 Jahren in Ottenbach im Gasthof Engel statt - man feiert also dieses Jahr ein Jubiläum. Dass man die Firma für die nächsten 25 Jahre in Erzengel umtauft, ist aber nur ein Gerücht. Migroslieferant und Biotee-Leader Market Grounds Food Concepts: Neu ist der Bio-Yogitee Sweet Chili. «Yogitee ist Yoga in der Tasse», erklärt Sat Hari Singh (Bild: mit Turban). Der gebürtige Hamburger demonstriert gelebte indische Religion. «Je länger man die Tees ziehen lässt (bis zehn Minuten), desto wirkungsvoller werden sie». Der Bestseller ist Classic mit Ingwer und Zitrone. Der Name Yogi erinnert nicht nur an Yoga sondern auch an die Comicfigur Yogibär mit seinem kleinen Freund Bubu – wie wär’s mit einem Bubu-Kindertee? Neu vom Uelihof: Schinken im Balsamicosulz-Mantel und Heuschinken: im Heusud gegarter Schinken und mit Heu zusammen vakuumiert. Das Fleisch ist nicht getumblert, betont Markus Schillinger vom Uelihof. Bei Sensorikern gilt eine Heunote zwar als oxidierter Off-Flavor, aber Heu ist ein Trendaroma seit der Entlebucher Spitzenkoch Stefan Wiesner seine berühmte Heusuppe kocht (in Wirklichkeit verwendet er Kräuter). Alaska-Import: In Alaska hergestellter und tiefgekühlt importierter Bio-Rauchlachs in mehreren Varianten: dunkelrot ist der Sockeye, der vor allem Krill frisst. Eine Sorte ist luftgetrocknet wie Bündnerfleisch: weniger zart (aber immer noch angenehm) dafür länger haltbar. Wie Bündnerfleisch? Wenn wir solches nach Alaska exportieren dürfen, sollten wir – um WTO-konform zu bleiben – Trockenlachs von dort importieren und diese Delikatesse bei Engadinwanderungen mitnehmen. Bertschi Kaffee: Geschäftsleiter Jürg Reber demonstriert Open-air-Rösten seines Bio-Max Havelaar-Kaffees aus Mexiko. Er vermietet den Tischröster an Events und Restaurants inklusive Operator. Die Nachfrage nach dem Show-Röster sei gross. Die Kunden können ihre eigene Mischung kreieren, die man bei Bertschi «mein Café» nennt. Die clevere Bezeichnung appelliert an ich-bezogene Kunden, die mit der Eigenkreation ihr Ego aufpolieren dürfen. Intercheese: Bei der Affineurfirma war der rezente St.Galler Bergkäse sowie der Sbrinz am Marché am meisten gefragt. Offenbar herrschten unter den Besuchern echte Gourmets vor, denn in Supermärkten werden gummig-milde Emmentaler am besten verkauft. Migroslieferant Grischuna: Bio-Bündnerfleisch und Bio-Rohschinken mit Pfeffer aus Schweizer Fleisch. Angenehm feucht weil weniger stark getrocknet als üblich. Aus diesem Grund haften die Scheiben in den Selbstbedienungs-Schalen besser aneinander (wären sie zu trocken, würden sie sich bei Transportvibrationen von selbst aufstapeln). Ausnahmsweise ziehen Verpackungsdesigner und Gourmets am selben Strick: feuchte Tranchen sind schmackhafter als trockene. Weiterlesen: Rückblick auf erfolgreichen 8. Bio Marché | |||||||||||||