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4.8.2007 Getränketrends von Smoothies bis Fresh Can Der Markt für innovative Getränke ist schnell, unübersichtlich und unberechenbar.
Noch nie gab es so viele Getränkesorten wie heute: Functional Drinks, Health Drinks, Mineral Drinks, Natural Drinks, Chilled Drinks und Wellness Drinks, um nur die wichtigsten zu nennen. Trendforscher, Getränkeexperten, Techniker und Designer diskutierten auf der Fresenius-Fachtagung "New Drinks" am 3. und 4. Juli in Mainz Praxisbeispiele und Produktideen für "New Drinks". An zwei Tagen wurde deutlich, wie vielfältig die Auswahl für den Verbraucher bereits ist. Und die Zahl der neuen Drinks steigt stetig. Kaum ein Lifestylekonzept, zu dem sich kein Drink kreieren liesse. "Was trinken wir morgen?" Dieser Frage ging Hanni Rützler vom österreichischen Zukunftsinstitut Horx in ihrem Eröffnungsvortrag nach. Sie geht davon aus, dass der Wandel der Esskultur die Sehnsucht nach Gesundheit und Frische weckt: "Veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen (New Work, Individualisierung, Silver Agers) bestimmen die Food- und Getränkeentwicklungen von morgen. Sie werden unser Verständnis von und unseren Umgang mit den Getränken in den kommenden Jahren entscheidend verändern." "Markterfolg von Morgen braucht erlebbaren Mehrwert!" ist Managementberater Volker Dölle aus Bad Homburg überzeugt. Erfolg versprechend sind seiner Ansicht nach vor allem die Produkte, die neben einem "Health Benefit" auch einen hohen Convenience-Grad besitzen: "Die Nahrungsmittel von morgen haben immer einen Plus-Faktor". Wie Chilled Fruit Drinks vermarkten? Man kann trinken wollen, ohne durstig zu sein: zum Beispiel frische Säfte, Obstzubereitung, Obst- und Gemüse-Drinks, Frucht-Smoothies und Gemüse-Drinks. All diese Drinks sind stark im Kommen. Getränke-Experten fassen sie unter dem Gattungsbegriff "Chilled Fruit Drinks" zusammen. Martin Grünblatt von den Schwartauer Werken sieht für diese Getränkeart grosses Potenzial, das er mit einem Blick auf den Nachbarn Holland begründet: "Während in Deutschland der Umsatz der Kategorie Chilled Fruit Drinks in 2006 72 Millionen Euro betrug, erzielte diese Kategorie in Holland einen Umsatz von 224 Millionen Euro. Damit waren die pro-Kopf-Ausgaben in Holland zwölf Mal höher als in Deutschland. Die Ursachen für den Erfolg in den Niederlanden sieht Grünblatt im professionellen Category-Management. "Convenience-Welten werden im holländischen Handel gelebt." Neben der professionellen Gestaltung und Präsentation der Frische werde in Holland die Vermarktung von Frischeprodukten stärker genutzt. "Der holländische Handel hat die Erschliessung zusätzlicher Umsatzpotenziale durch entsprechende Aktivitäten am Point of Sale entdeckt!". Mit dem Verkaufsargument Frische werden neue Käuferschichten angesprochen: Insbesondere Frauen, die aufgrund ihrer ansteigenden Beteiligung an der Arbeitswelt zunehmend mobil werden. "Frauen sind an Frische besonders interessiert", so Grünblatt. Funktionale Getränke in neuer Dose Viele Functional Drinks, enthalten Wirkstoffe, die in wässriger Lösung nicht haltbar sind. Vitamine beispielsweise degradieren in Wasser binnen kurzer Zeit und sind damit nicht mehr wirksam. Als Lösung dieses Problems stellte Robert Jansen von Ball Packaging Europe die "Fresh Can" vor. Dank dieser neuen Dose ist es nun möglich, diese Ingredienzen getrennt und trocken zu lagern und erst beim Öffnen der Dose mit dem Getränk zu mischen.
Die möglichen Anwendungsgebiete für die Fresh Can sind vielfältig und umfassen beispielsweise Milch-Drinks oder Sport- und Energy-Drinks, die so mit Vitaminen, probiotischen Zusätzen und Spurenelementen angereichert werden können. In der Fresh Can wird der empfindliche Wirkstoff in einem so genannten Wedge gelagert. Das Wedge ist ein zweikammeriger Kunststoffbehälter, der frei in der Dose schwebt, also nicht am Boden befestigt ist, und dennoch über einen zuverlässigen Öffnungsmechanismus verfügt. Diese Lösung bietet erhebliche logistische Vorteile bei der Abfüllung des Gebindes, da Kammer und Dose getrennt an die Getränkehersteller geliefert werden können. Öffnet der Verbraucher die Verpackung, entsteht ein Druckabfall, der dazu führt, dass der Deckel des Wedge aufspringt. Geschmack hat Priorität Vladimir Ilberg vom Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität hob in seinem Vortrag die Bedeutung der Sensorik in der Produktentwicklung und Qualitätssicherung hervor. "Schmecken muss es!" lautete seine unmissverständliche Botschaft: Die moderne Analytik bietet den Getränkeherstellern immer mehr Informationen über das Produkt. Eine Charakterisierung vom Rohstoff über Zwischenprodukte bis zum fertigen Lebensmittel wird immer vollkommener. "Bei all diesen analytischen Möglichkeiten wird aber allzu leicht vergessen, dass dem Kunden, für den die Lebensmittel letztendlich produziert werden, nur seine Sinne zur Bewertung des Produkts zur Verfügung stehen", betonte Ilberg. Die analytischen Grössen eines Lebensmittels seien dem Verbraucher meistens weder bekannt noch für ihn interessant. Für ihn zähle einzig und allein das Erscheinungsbild des Produktes, dessen Geruch und letztendlich natürlich sein Geschmack. In dieser Tatsache sieht Ilberg eine besondere Bedeutung für die Sensorik. "Die sensorische Beurteilung eines Lebensmittels ist die einzige Analyse, die der Kunde und Produzent gemeinsam haben." Trotzdem werde sie in vielen Unternehmen "stiefmütterlich behandelt", beklagte Ilberg. Text: Medienmitteilung Akademie Fresenius GmbH Bilder: foodaktuell Über Fresenius Die Akademie Fresenius in Dortmund organisiert jährlich zahlreiche nationale und internationale Branchenevents und Fachkonferenzen aus den Themenfeldern Automotive, Biozide/Chemie, Getränke, Lebensmittel, Pflanzenschutzmittel, Umwelt, Ver-/Entsorgung, Wasch-/Reinigungsmittel. Das 1848 gegründete chemische Laboratorium Fresenius hat sich in den 150 Jahren Unternehmensgeschichte zu einer starken Unternehmensgruppe der chemischen, biologischen und physikalischen Analytik entwickelt. Weiterlesen: Getränketrends an der BRAU Beviale 2006 | |||||||