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Varia
27.11.2007
Termin notieren: Biofach-Messe 2008

Der globale Appetit auf Bio hält an. 2600 Aussteller aus aller Welt werden sich an der BioFach 08 in Nürnberg präsentieren.


Bio-Produkte bedeuten Genuss und Lebensqualität. Sie stehen für die Verbindung von höchster Qualität und unbeschwertem Konsum. Circa 2.600 Aussteller präsentieren sich auf der BioFach 2008, Weltleitmesse für Bio-Produkte und wichtigster Branchentreff der Bio-Welt, den erwarteten rund 45.000 Fachbesuchern.

Die BioFach, die vom 21. bis 24. Februar in Nürnberg stattfindet, wartet 2008 mit einem weiteren Highlight auf – der neuen Weinhalle 4A. Diese rückt den Bio-Wein ins Rampenlicht. Kulinarische Erlebniswelten bescheren den Fachbesuchern der Weinhalle Bio-Hochgenuss. In der Halle 7A und einem Teil der Halle 7 feiert die Vivaness, Fachmesse für Naturkosmetik und Wellness, ihren ersten Geburtstag.

Die 2007 flügge gewordene schöne Tochter der BioFach gedeiht prächtig und wächst weiter. Schon 2007 verzeichnete sie mit auf Anhieb 161 Ausstellern einen Zuwachs von 70 % gegenüber dem Vorjahr. Auf dem internationalen Bio-Markt – wie auf den beiden Fachmessen BioFach und Vivaness – hält der Wachstumstrend weiter an.

Globaler Biomarkt mit 40 Mrd. US-Dollar Umsatz

Die Bio-Branche boomt und immer mehr Unternehmen steigen in den Markt ein. In Ländern wie USA, Deutschland, Dänemark, Schweiz, Österreich und Grossbritannien sind die Vermarktungsstrukturen gut entwickelt. Käufer können hier aus einem grossen Angebot an Bio-Produkten in Supermärkten, Naturkostläden, auf Wochenmärkten, bei Lieferdiensten oder auch in ausgewählten Restaurants und Hotels wählen.

Die stark ansteigende Nachfrage in einwohnerstarken Ländern wie Deutschland und USA führt zu einem Sog auf den internationalen Märkten. Zunehmend erfasst dieser die Erzeugerländer und fördert dort die Umstellungen auf Öko-Landbau. Derzeit sind mehr als 31 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche bio-zertifiziert, weitere 62 Mio. ha als Fläche für Wildsammlungen anerkannt.

Australien führt mit 11,8 Mio. ha die internationale Statistik an, gefolgt von Argentinien und China mit jeweils 3,1 Mio. ha Bio-Anbaufläche. In Europa werden aktuell rund 7,3 Mio. ha ökologisch bewirtschaftet, davon 6,6 Mio. ha. – das entspricht mehr als 4 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche – in der EU (Quelle: Helga Willer vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Schweiz).

Im Jahr 2007 werden die weltweiten Ausgaben für Bio-Lebensmittel erstmalig die 40 Mrd. US-Dollar-Marke überspringen, so Amarjit Sahota von der Londoner Unternehmensberatung Organic Monitor. Obwohl die meisten Regionen der Welt von hohen Wachstumsraten berichten, ist umsatzbezogen das grösste Wachstum in Nordamerika und Europa zu beobachten. Organic Monitor geht davon aus, dass weltweit im Jahr 2010 die Schwelle von 60 Mrd. US-Dollar erreicht wird.

Deutscher Bio-Boom jetzt in allen Kanälen

Naturkostläden und direkt vermarktende Bio-Bauern gelten als Wegbereiter der Branche auf dem deutschen Bio-Markt. Aktuell erzielen der LEH, die Discounter sowie Bio-Supermärkte das grösste Marktwachstum. Der ökologische Landbau konnte in Deutschland 2006 einen Zuwachs von 18.133 auf 825.539 ha verzeichnen. Dies geht aus einem Bericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor. Die Zahl der Ökobetriebe in der Landwirtschaft stieg um 537 auf 17.557. Damit arbeiten 4,6 % der Betriebe in Deutschland auf 4,9 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche nach den Richtlinien des Öko-Landbaus.

Die Gesamtzahl der im Bio-Sektor tätigen Unternehmen, also Erzeuger, Verarbeiter, Importeure und Händler, ist in Deutschland 2006 um 8,8 % auf 23.978 gestiegen. Nach wie vor wächst die Verarbeitungs- und Importbranche zahlenmässig schneller als die Erzeugung.

Der Bio-Boom in Deutschland hält nun schon das dritte Jahr in Folge an – bei kaum veränderten Realeinkommen der Verbraucher. 2006 betrug der Umsatz mit Bio-Produkten 4,6 Mrd. EUR. Das entspricht einem Zuwachs von 18 % gegenüber dem Vorjahr.

Anteilig ist der LEH – inklusive Discounter sowie Obst- und Gemüsefachgeschäfte – mit 49 %, und der Naturkostfachhandel mit 23 % am stärksten an diesem Umsatz beteiligt. Gefolgt werden diese von der Direktvermarktung mit 11 % Anteil, Sonstigen wie Drogeriemärkten, Versandhandel etc. mit 7 %, Metzgereien/Bäckereien und Reformhäusern mit jeweils 5 %. (Quelle: Prof. Dr. Ulrich Hamm, Universität Kassel, Deutschland)

Auch für 2007 ist wieder mit einem Branchenwachstum von 10 bis 20 % zu rechnen. Der deutsche Bundesverband Naturkost, Naturwaren, Herstellung und Handel (BNN) berichtet von einem Anstieg der Zahl seiner Mitgliedsunternehmen um 12 % im ersten Halbjahr 2007. Bei einem geschätzten Wachstum der Bio-Branche von 15 % läge der Umsatz Ende 2007 bei 5,3 Mrd. EUR und könnte damit erstmalig die 5 Mrd. EUR-Marke überschreiten.

Bio-Wachstum rund ums Mittelmeer hält an

Frankreichs Bio-Fläche vergrösserte sich zwischen 2001 und 2006 um 31 % auf 500.000 ha. Sie beträgt 2 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Der Bio-Umsatz wird von der französischen Unternehmensberatung Ecozept in Montpellier auf 2 Mrd. EUR geschätzt. Die Bio-Anbaufläche in Spanien wurde 2006 um 15 % auf 926.360 ha ausgedehnt. Neben Andalusien, dem Hauptmotor für das Bio-Wachstum in Spanien, sind Aragon, Extremadura und Katalonien weitere wichtige Bio-Anbauregionen.

Von den rund 19.200 spanischen Bio-Betrieben sind 17.200 Erzeuger. Knapp 2.000 Firmen beschäftigen sich mit der Weiterverarbeitung und dem Handel von Bio-Produkten. Die Zahl der Bio-Unternehmen stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 %. Die Anzahl von Bio-Bauern, -Herstellern und -Händlern in Italien hat sich nach Angaben des italienischen Wirtschaftsinstituts Nomisma im Jahr 2006 auf 44.733 von zuvor 40.965 deutlich erhöht. Der Umsatz beträgt dabei 2,6 Mrd. EUR.

Doch auch ein Blick über die Alpen lohnt: Im vergangenen Jahr wuchs der Bio-Markt in Österreich um 35 % und erreichte Ende 2006 rund 200 Mio. EUR. Das entspricht nach Angaben der österreichischen Marketingorganisation RollAMA 5 % des Umsatzes im LEH. Zu den beliebtesten Bio-Produkten der Österreicher gehört die Milch. Jeder siebte Liter kommt von einem Bio-Hof. Der Anteil der Discounter am Bio-Markt nimmt auch in Österreich kontinuierlich zu und liegt bei 27 %.

USA: Grösster Bio-Markt weltweit mit 21 % Zuwachs

Zunehmend mehr konventionelle Supermärkte steigen in den amerikanischen Bio-Markt ein und bieten ihren Kunden ein begrenztes Bio-Sortiment. Neu-Einsteiger sind beispielsweise Bigg’s in Cincinnati mit 12 und Hannaford mit 159 Supermärkten im Nordosten der USA. 2006 wurden in den USA Bio-Produkte im Wert von rund 17 Mrd. US-Dollar abgesetzt. Das entspricht einem Anteil am Gesamtlebensmittelmarkt von 3 %. Nach Angaben der US-Amerikanischen Organic Trade Association (OTA) wuchs der Bio-Markt allein im Jahre 2006 in den USA um 21 %.

Lifestyle of Health and Sustainability

Gesundheit und Nachhaltigkeit sind Eckpfeiler des gleichnamigen Lifestyle-Trends. Zukunftsforscher sind sich einig: Gesundes Geniessen boomt nachhaltig. Kaum ein Thema ist enger mit Genuss und Werte-Renaissance verbunden wie das Essen. Zudem ist Bio eng verknüpft mit aktuellen Fragen der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit. Die Spitze des Bio-Lebensmittel-Hypes ist noch nicht erreicht und der Bio-Markt birgt nach wie vor viel internationales Wachstums-Potential.
(Quelle: NürnbergMesse GmbH)

Biofach-Messe in D-Nürnberg
21. bis 24. Februar 2008
Internet: www.biofach.de

Weiterlesen: Besucherrekord an der Biofach-Messe 2007

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