Varia | |
14.8.2005 Kulinarische Anti-Globalisierung In der Ostschweiz haben sich viele Lebensmittel-Verarbeiter, Gastronomen und Delikatessenhändler der Regionalmarke «Culinarium» angeschlossen. Sie nehmen Gebühren, Auflagen und Kontrollen in Kauf. Was motiviert sie dazu? Urs Bolliger vom Culinarium Trägerverein, zuständig für die Verarbeiter, gibt Auskunft. In der Folge erscheinen Interviews mit je einem Metzger, Bäcker und Gastwirt, die beim Regio-Programm mitmachen. «Culinarium Ostschweiz» ist seit der Gründung vor fünf Jahren zur grössten Regionalmarke der Schweiz angewachsen. Der Trägerverein macht intensiv Marketing und verfolgt eine seriöse Linie: Es ist die einzige zertifizierte Regionalmarke der Schweiz. Culinarium will das Kundenvertrauen verbessern und die regionale Wirtschaft sowie die Innovation fördern. Rund ein Viertel der Teilnehmer sind Gastronomen, die andern Verarbeiter (viele Metzgereien, Käsereien, einige wenige Bäckereien) und Delikatessenhändler bis hin zu CCA und Migros Ostschweiz. «foodaktuell.ch» stellte Urs Bolliger (Bild) vom Culinarium Trägerverein, zuständig für die Verarbeiter, einige Fragen: «foodaktuell.ch»: Wie hat sich Culinarium in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? Derzeit nehmen 268 Betriebe am Programm teil, davon 36 Metzgereien, Tendenz steigend. Bei den Bäckern sind es nur vier, denn in diesem Segment ist die Regionalität weniger stark thematisiert. Vorteilhaft ist die Teilnahme für Migros- und Gastronomielieferanten sowie für Spezialitätenhersteller. Generell wichtig in der Ostschweiz und daher auch für uns sind Milch- und Fleischprodukte. Aber in der Gastronomie besteht noch Potenzial, derzeit nehmen erst fünfzig Betriebe teil. «foodaktuell.ch»: Wie gut zufrieden sind die Teilnehmer mit dem Programm? Urs Bolliger: Wir erhalten keine negativen Echos. Die Metzgereien kommen als Gastronomie- und Migroslieferanten für das Programm ADR (aus der Region) auf ihre Rechnung. Die Gastronomie andererseits befindet sich ohnehin in einer konjunkturellen und strukturellen Krise. «foodaktuell.ch»: Welche Auswirkungen hat die Lancierung von Suisse Garantie für Culinarium? Urs Bolliger: Wer bei uns mitmacht, wird ab 2006 automatisch auch für Suisse Garantie zertifiziert. «foodaktuell.ch»: Welche Aktivitäten planen Sie demnächst? Urs Bolliger: Einige Beispiele: Wir sind an der Olma in St.Gallen und der Wuffa in Wil vertreten. Bei Coop in Mels ist eine Alpkäse-Degustation geplant, und mit dem Rorschacher Käsehändler Matthias Kündig (Bild) weitere Wein- und Käseseminare (19.8. in Walenstadt und 15.11. in Balgach). Die Migros will Hersteller-Porträts im Laden präsentieren. Unsere Teilnehmer erhalten zu den Aktivitäten monatlich einen Newsletter. Weiterlesen: Hiesiges auf dem Teller. Interview mit Herbert Huber, «Culinarium Ostschweiz»-Auditor zu seinen Erfahrungen mit Gastronomen des Regio-Programms. | |