Food aktuell
Varia
25.6.2008
Neue Broschüre «Vom Kalb»

Soeben ist die Broschüre „Vom Kalb“ erschienen. Man finden darin viele interessante Informationen über die Schweizer Kälbermast und Kalbfleisch.


Die 16-seitige Broschüre „Vom Kalb“ enthält Informationen über die Haltung und Fütterung von Mastkälbern, sowie über die Fleischstücke und deren Verwendung. Drei feine Rezepte mit Kalbfleisch laden zum Nachkochen ein. Die farbige Broschüre lehnt sich optisch an die Werbekampagne „Schweizer Fleisch – Alles andere ist Beilage“ an. Sie richtet sich an interessierte Konsumentinnen und Konsumenten. Die Broschüre wird erstmals an der SuisseTier in Luzern (26.-28. Oktober 2007) den Besucherinnen und Besuchern gratis abgegeben.

Die Broschüre kann aber auch ab sofort bestellt werden beim: Schweizer Kälbermäster-Verband, Seilerstrasse 4, Postfach 7836, 3001 Bern (Vorfrankiertes Antwortcouvert C5). Sie wurde von Proviande „Schweizer Fleisch“ und dem Schweizer Kälbermäster-Verband gemeinsam erstellt.

Einfluss des Milchmarkts auf die Kälbermast

Der Vorstand des Schweizer Kälbermäster-Verbands hat an seiner Septembersitzung die ausserordentliche Situation auf dem Milch- und dem Milchpulvermarkt diskutiert. Er hat sich von Albert Rösti, Direktor der SMP und Beat Stierli, Geschäftsführer Branchenorganisation Schweizer Milchpulver aus erster Hand informieren lassen. Auf dem Schweizer Markt ist Milch gesucht und der Milchpreis steigt. Deshalb nehmen die Milchproduzenten wenn immer möglich, jedes weibliche Kalb zur Aufzucht. Diese Kälber werden den Kälbermästern fehlen. Zudem werden vermehrt Milchrassen und weniger Mastrassen eingekreuzt, was für die Kälbermäster eine schlechtere Tränkerqualität bedeutet.

Es braucht Fingerspitzengefühl um mit einem Milchrassentyp eine gute Schlachtkörperqualität zu erzielen. Der Vorstand hat sich aber ganz klar gegen einen Import von Tränkern ausgesprochen. Der Import von Kälbern unbekannter Herkunft würde dem Image des Schweizer Kalbfleischs stark schaden. Denn das einheimische Kalbfleisch hebt sich klar vom ausländischen ab – dank seiner Produktionsweise, dem strengeren Tierschutz und der Transparenz. Das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in Schweizer Kalbfleisch ist deshalb gross und darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Auch auf dem Milchpulvermarkt sind derzeit grosse Veränderungen im Gang. Innert Jahresfrist ist der Milchpulverpreis auf dem Weltmarkt über das Schweizer Preisniveau gestiegen. Das kam noch nie vor und entsprechend sind die staatlichen Instrumente für diesen Fall nicht eingerichtet. Für Kälbermilchpulver muss deshalb noch in diesem Herbst eine grosse Preiserhöhung (60-70 Fr. /100 kg) in Kauf genommen werden. Der SKMV hat beim Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) eine Umlagerung der Exportbeihilfen für Milchpulver in Inlandstützung verlangt. Leider war die Antwort des BLW negativ. (Medienmitteilung Schweizer Kälbermäster-Verband SKMV)

Aus der Broschüre: Das Nutztier Kalb

Jede Kuh bringt normalerweise ein Kalb pro Jahr zur Welt. Ein Teil dieser Kälber wird zu Milchkühen (Zuchttiere) aufgezogen, der andere Teil geht in die Kälber- 2 Früher wurden die Kühe so gezüchtet, dass sie möglichst viel Milch und gleichzeitig gutes Fleisch hergaben. Man sprach von der so genannten Zweinutzungskuh. Heute werden die Milchkühe zumeist gezielt auf hohe Milchleistung gezüchtet. Die Kühe haben sprichwörtlich «weniger Fleisch am Knochen», sie gelten als leerfleischig. Ihre Kälber sind deshalb für die Mast weniger geeignet.

Trotzdem sind die Schweizer Kälbermäster bemüht, durch gute, gezielte Fütterung aus diesen Kälbern qualitativ gute Produkte für die Fleischgewinnung zu erzeugen. Parallel werden für die Kälbermast eingekreuzte oder sogar reine Mastrassen gewählt. Die wichtigsten Mastrassen sind: Limousin, Charolais, reine Simmentaler und reines Braunvieh. Daneben gelangen auch Kälber der Piemonteser, Eringer und Blonde d’Aquitaine in die Mast.

Rassen und Grossviehmast

Das Fleisch von Kälbern gilt als besonders zart und ist von hoher Qualität. Früher kalbten die Kühe meist im Winter ab, heute tun sie dies während des ganzen Jahres. Entsprechend wachsen nicht nur in der ersten Jahreshälfte, sondern regelmässig Mastkälber heran. Weil in den Sommermonaten generell eher weniger Kalbfleisch gegessen wird, wird bei saisonalem Ungleichgewicht Schweizer Kalbfleisch eingefroren. Dieses hilft dann, den erhöhten Inlandbedarf rund um die Feiertage (z.B. Weihnachten) zu decken.

Produktionszyklus

Die Kalbfleischproduktion (Tonnen Schlachtgewicht) Pro Jahr werden in der Schweiz heute rund 260 000 Kälber geschlachtet. Das deckt den inländischen Markt beinahe vollständig ab: 2006 stammten 96% des konsumierten Kalbfleisches aus schweizerischer Produktion. (SKMV-Broschüre «Vom Kalb»)

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