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25.9.2008 Nestlé-Findus setzt Zeichen gegen Überfischung
Schätzungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte aller Fischbestände bis an ihre biologische Grenze befischt wird und ein weiteres Viertel überfischt ist. Ganze Ökosysteme und Millionen von Arbeitsplätzen in aller Welt stehen auf dem Spiel. NESTLE FINDUS nimmt Verantwortung wahr und setzt ein deutliches Zeichen gegen die Überfischung: Künftig gelangen ausschliesslich Fischprodukte mit Fisch aus nicht gefährdeten Beständen in die Verkaufsregale. Dazu wird eine Partnerschaft mit dem Marine Stewardship Council (MSC) eingegangen. MSC definiert Standards für umweltverträgliche Fischerei und zertifiziert Fischereibetriebe. Konsumenten erkennen Fischerzeugnisse aus zertifizierten Betrieben am blauen MSC-Siegel. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ausschliesslich Fisch aus nicht gefährdeten Beständen zu verwenden.“ Dies erklärte Andreas Bannwart, Brand Manager FINDUS Schweiz, an einer gemeinsamen Medienkonferenz von Nestlé Schweiz und MSC in Zürich. Mit MSC sei ein Partner gefunden worden, der Lösungen für das globale Problem der Überfischung bietet. Der Konsument, so Bannwart, verlange absolute Produktsicherheit und vollumfängliche Transparenz. Dabei seien Labels, wie das blaue MSC-Siegel, eine praktische Orientierungshilfe beim Kauf. Mit diesem Siegel werde NESTLE FINDUS künftig Produkte auszeichnen, welche den strengen Umweltstandards entsprechen. Schrittweise Umsetzung Der Rohstoff Fisch erfüllt bezüglich gesunder Ernährung eine wichtige Funktion. Fisch ist der Proteinspender schlechthin und zugleich eine natürliche Quelle von Jod und Vitamin B12. Der Konsum von drei Fischstäbchen deckt beispielsweise knapp 30 Prozent des empfohlenen täglichen Eiweissbedarfes. NESTLE FINDUS hat in einem ersten Schritt im Frühling 2008 den Rohstoff Dorsch in den drei umsatzstärksten Produkten Schlemmerfilet Bordelaise, Schlemmerfilet Julienne und Crack Sticks mit Alaska-Seelachs aus MSC-Fischerei ersetzt. In den kommenden Monaten werden weitere Produkte, beispielsweise Fischstäbchen, folgen. Bis Ende 2008 werden somit 95 Prozent des Findus- Fischsortiments für den Detailhandel aus nachhaltiger Fischerei stammen. Lösung für das globale Problem der Überfischung Der 1997 in England gegründete MSC ist eine unabhängige und gemeinnützige Einrichtung. Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Fischereiexperten und Umweltschutzorganisationen wurde ein Umweltstandard für die Beurteilung und Auszeichnung von Fischereibetrieben entwickelt. So müssen zertifizierte Betriebe sicherstellen, dass Alters- und genetische Struktur sowie die Geschlechterverteilung der Bestände aufrecht erhalten werden. Ausserdem müssen die Auswirkungen auf das Ökosystem minimiert und ein Managementsystem unterhalten werden, das eine Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen erlaubt. Weltweit 32 Fischereibetriebe mit MSC-Siegel Derzeit dürfen weltweit 32 Fischereibetriebe das blaue MSC-Siegel nutzen. Darunter sind grosse Fangbetriebe wie jener auf Alaska Seelachs und kleine wie beispielsweise auf Zander am schwedischen Hjälmaren-See. Wie Nicolas Guichoux, Commercial Director Europe von MSC erklärte, haben sich über 80 weitere Fischereibetriebe um eine Zertifizierung nach dem MSC-Standard beworben. In der Schweiz können Verbraucher aus knapp 100 Artikeln mit MSC-Siegel wählen. „Das Interesse wächst weltweit und wird dazu führen, dass Verbraucher in Zukunft noch mehr Fisch mit MSC-Siegel in Lebensmittelgeschäften und Restaurants finden können.“ Öko-Zertifizierungen alleine können laut Guichoux die enormen Herausforderungen der globalen Fischindustrie nicht lösen, sind aber ein wichtiges Instrument auf dem Weg hierzu. Die Zertifizierung besitze das Potenzial, messbare Veränderungen in den Gewässern zu bewirken und Einkommen in Fischerei und Fischindustrie zu sichern. (Text: Nestlé) Weiterlesen: MSC – kurz erklärt im Beitrag MARKTPLATZ | ||||