Varia | |
29.8.2009 Bisonfleisch: vielversprechendes Nischenprodukt Bison-Rohwurst der Walliser Metzgerei Chapelay Bisons gelten als Wildtiere und sind bewilligungspflichtig. Man kann sie in Gehegen halten. Domestiziert sind sie jedoch nicht, denn sie zeigen das Verhalten von echtem Wild, eignen sich nicht für den Viehtransport und lassen sich um Gegensatz zum Wasserbüffel nicht melken. Zur Tötung schiesst man sie auf der Weide mit dem Gewehr aus der Herde und holt sie mit dem Traktor heraus. In der Schweiz gibt es ein gutes Dutzend Bisonzüchter mit Herden von einem Dutzend bis über dreissig Tieren. Zwei von ihnen sind die Gebrüder Florian & Christian Plattner in Avenches. Sie besitzen eine Herde von 50 Bisonkühen, 70 Jungtieren und vier Bullen. Derzeit bauen sie den Fleischverkauf ab Hof und via Webshop auf, vor allem in form von Mischpaketen mit Edelstücken und Zwischenqualitäten (circa Fr 40.-/kg). Ihre Kunden sind Private und Gastronomen. «Im Vergleich mit Rindfleisch ist Bison exklusiver und teurer», sagt Florian Plattner. «Es ist mager, feinfaserig, zarter und intensiver im Geschmack als Rindfleisch». Heinz Herrmann, Metzger im benachbarten Faoug schlachtet und zerlegt die Tierkörper, die Plattner auf der Weide schiesst und ausblutet. Hinterviertel lässt er drei Wochen reifen und Vorderviertel zehn Tage. Und die Metzgerei Chapelay in Champéry VS stellt für Plattner Trockenfleisch- und Wurstwaren her. Plattner betont, dass Bisonfleisch gesund, tierfreundlich und umweltverträglich sei. Die Bisons von Florian Plattner erhalten keine Leistungsförderer und als Zusatz zu Gras und Heu nur im Sommer während der Brunftzeit ein wenig Dinkel. Die Tiere erhalten keine Leistungsförderer und als Zusatz zu Gras und Heu nur im Sommer während Brunftzeit ein wenig Dinkel. Nachteilig ist jedoch die Tatsache, dass die Tiere am Ende der Weidesaison geschossen werden müssen, die Fleisch-Nachfrage aber während der Grillsaison am grössten ist. Plattner friert daher das Fleisch bis zur nächsten Saison ein und verkauft es tiefgekühlt. Wissenswertes über Bisons Vor Ankunft der Europäer gab es in Nordamerika 60 bis 80 Millionen Bisons. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden aus unterschiedlichen Gründen die meisten abgeschossen. Als die Jagd eingestellt wurde, hatten nur rund 800 Individuen überlebt. Mitte des 20. Jahrhunderts begann man, Bisons in Nordamerika nutztierartig zu halten: Sie sind anspruchslos, widerstandsfähig und können dort in manchen Gegenden besser als Hausrinder gehalten werden. Das Fleisch dieser Wildtiere war sehr begehrt und erzielte deutlich höhere Preise als Rindfleisch. Die Zahl der Bisons in nutztierartiger Haltung stieg rasch und beträgt nun ungefähr 500.000. Die ersten Bisons gelangten in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Mitteleuropa. Ihre Zahl blieb zunächst gering, doch im Zusammenhang mit BSE stieg die Nachfrage nach Bisonfleisch. In Nordamerika gab es vor Ankunft der Europäer 60 bis 80 Millionen Bisons, auch Indianerbüffel genannt. Heute werden sie als Halbwildtier auch in der Schweiz gezüchtet. Der Bison wird auch als Indianerbüffel bezeichnet. Im Sinne der Zoologischen Systematik ist er jedoch kein Büffel. Bisons unterscheiden sich deutlich von Wasserbüffeln bzw Kaffernbüffeln; sie sind nicht mit diesen kreuzbar. Bison und Wisent gehören beide zoologisch der Gattung Bison an. Gelegentlich werden sie auch als Unterarten von ein und derselben Art angesehen, weil Kreuzungstiere fruchtbar sind. Beide Arten sind auch mit unseren Hausrindern kreuzbar, die vom ausgestorbenen Auerochsen abstammen. Tatsächlich kommen gelegentlich Kreuzungen zwischen Bison und Hausrind (Cattalo, Beefalo) sowie in Polen zwischen Wisent und Hausrind vor. (Text: euro-bison.ch)
Event-Tipp Bison-Fest & Country-Weekend mit Animationen, Festwirtschaft, Konzerten, Boutiquen und Camping. 18. bis 20. September 2009 im Parc à Bisons de Boncourt JU. Infos: Michel Prêtre, 2926 Boncourt JU, Tel 078 628 21 18. www.jura-bison.com | |