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25.10.2009 Currywurst feiert 60 Jahre
Die deutsche Currywurst hat kürzlich ihr 60-Jahre-Jubiläum gefeiert. Die glaubhafteste Ursprungsgeschichte beginnt am 4. September 1949 in Berlin. Die Imbissbuden-Betreiberin Herta Heuwer soll eine gebratene und in Scheiben geschnittene Brühwurst mit einer Sauce aus Tomatenmark, Currypulver, Worcestershiresauce und weiteren Zutaten kombiniert haben und gilt damit als Erfinderin der Currywurst. Im Januar 1959 liess sie den Namen ihrer Sauce, Chillup, als Marke schützen. Aber auch Hamburg sieht sich als Currywurst-Geburtsstätte und wartet mit Entstehungsgeschichten auf. Die Berliner Currywurst gibt es mit und ohne Darm. Die Würste mit Darm sind gepökelte, leicht geräucherte Brühwürste aus Schweine- und/oder Rindfleisch. Sie ähneln einfachen Bockwürsten, in Süddeutschland bestellt man in diesem Fall «Curry aus einer Roten».
Die Würste ohne Darm sind ungepökelt, in Süddeutschland Wollwürste, Oberländer oder Geschwollene genannt. Im Ruhrgebiet wird Currywurst aus kräftig gewürzter Bratwurst hergestellt (ungepökelt, ungeräuchert). Am weitesten verbreitet ist die milde Sauce aus Tomatenketchup mit Currypulver. Hauseigene Saucen, von Schaschlik mit Curry bis Curry-spezial-scharf (scharfe Tomatensauce mit Zwiebeln und Gurken) sind weit verbreitet. 31 Currywurst-Rezepte kursieren alleine im Internet (www.chefkoch.de/rs/s0/currywurst/Rezepte.html). Beilagenklassiker sind Brot oder Pommes. Ordert man «CS mit PM» weiss der Imbissbetreiber, dass eine Currywurst mit scharfer Sauce und Pommes frites mit Mayonnaise gewünscht sind.
Currywurst ist in Deutschland an Imbissständen, bei Vereinsfesten, in der Gastronomie und als Industrieprodukt im Supermarkt zu finden. Bis in die 80er Jahre galt sie als eines der beliebtesten Fastfood-Gerichte, und Konkurrenz bekam sie erst durch Döner sowie Hamburger. Seit 15. August 2009 ist der Kultwurst in Berlin sogar ein Museum gewidmet, und 1982 erschien ein Currywurst-Lied von Herbert Grönemeyer. Das «Steak des armen Mannes» verbindet kulinarisch alle Altersgruppen und Schichten. Selbst der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder soll laut Medienberichten für seinen eigenen Currywurstgenuss gekämpft haben und ihn gegen seine damalige, um vegetarische Ernährung bemühte Gattin verteidigt haben. Glaubt man der Boulevardpresse, waren die Currywurst-Meinungsverschiedenheiten sogar ein vom ihm selbst genannter Scheidungsgrund. (Text und Bild: Petra Götz) | |||||||||