Alles spricht von der Stromlücke. Gleichzeitig installiert man munter Strom verbrauchende Geräte – auch in der Küche. Ist das wirklich nachhaltig?
Es lohnt sich, vor einer Investition die Variante Erdgas zu prüfen. Bild: Gasherd, Gas-Kombisteamer, Gas-Kippkessel und -Bräter im Personalrestaurant von Nestlé in Vevey.
Wäre es nicht klüger, schon bei der Wahl der Wärmeenergie diejenige einzusetzen, die sich dafür am besten eignet – Erdgas. Dies umso mehr, als Erdgas an den meisten Orten erheblich günstiger ist als Strom. So lässt sich allein durch die Energiewahl – ohne weitere Massnahmen oder gar Qualitätseinbussen – die Küchenrendite verbessern!
Beim Herd zählt vor allem das Handling – mit Gas lässt sich die Wärme fein dosieren und erheblich Energie sparen, besonders bei Gasherden mit Topferkennung (Bild), welche die Flamme nur frei gibt, wenn wirklich ein Topf darauf steht (bei der Glühplatte ist dies nicht möglich). Und die Gas-Glühplatte, auf welcher die Pfannen laufend in die richtige Temperaturzone geschoben werden, ist sowieso ein Fall für Spezialisten. Meister Bocuse lässt grüssen.
Als Topferkennung dient ein Hebel unter der Pfanne, der oben eine kleine Kuppe hat. Wenn die Pfanne entfernt wird, drückt ihn eine Feder nach oben und die Gaszufuhr wird abgestellt.
Dass Gas-Grills, besonders diejenigen mit Lavasteinen, das „echtere“ Resultat bringen, ist weit herum anerkannt.
Für die Energierechnung fallen die umgebenden, energieintensiveren Geräte mehr ins Gewicht: So etwa beim Kombisteamer, den heute fast alle Lieferanten in allen Grössen auch mit Gasbeheizung anbieten – mit oder ohne ausgeklügelte Elektronik-Programme. Auch Kippbratpfannen oder –Kessel sind für Gasbetrieb erhältlich, ebenso Druckgarbraisièren. Sie arbeiten mit Erdgas im Handling genau gleich wie ihre elektrischen „Kollegen“ und sind oft ein bisschen schneller aufgeheizt.
Noch grösser fallen die Einsparungen bei Spezialgeräten wie Pizza-Durchlauföfen aus, insbesondere bei mehrstöckigen „Grossproduzenten“. Einige Modelle reduzieren den Energieverbrauch durch gezielte Rückgewinnung der Abwärme zusätzlich. Ferner verbessert die Kontinuität der Gas-Wärme dank modulierenden Brennern die Qualität der Pizzen.
Es lohnt sich deshalb, vor Planung einer neuen Küche oder beim Geräteersatz die Variante Erdgas zu prüfen.